Europäischer Automarkt im Rückgang

Der europäische Automobilsektor steht vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere im Markt für Elektrofahrzeuge (EV). Die Verkaufszahlen von Elektroautos in Westeuropa sind auf 125.000 Einheiten gesunken, was einem Rückgang von 36 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In der Europäischen Union beträgt der Rückgang sogar 43,9 %.

Außerhalb Europas hat Toyota sein globales Produktionsziel für EVs um 30 % gesenkt und strebt nun 1 Million Einheiten bis 2026 an. Diese Reduzierung steht im starken Kontrast zu den erheblichen Investitionen, die große Hersteller wie Stellantis planen, die bis 2030 50 Milliarden Euro investieren wollen.

Hohe Preise für Elektrofahrzeuge, die in der Regel 20 % teurer sind als Autos mit Verbrennungsmotor, sowie unsichere europäische Vorschriften haben das Marktwachstum behindert. Darüber hinaus hat das Auslaufen der Kaufanreize in Ländern wie Deutschland zu einem dramatischen Rückgang der Verkaufszahlen geführt.

Chinesische Automobilhersteller verstärken den Wettbewerb, unterstützt durch langjährige Anreizpolitiken und den raschen Ausbau der Ladeinfrastruktur. Die Entscheidung der Europäischen Kommission, Zölle auf chinesische EVs zu erheben, hat unter den EU-Mitgliedstaaten für Uneinigkeit gesorgt.

Daher überarbeiten große Automobilgruppen ihre Verkaufsprognosen. Volkswagen hat vor möglichen Werkschließungen in Deutschland gewarnt, da ein Rückgang von 500.000 Fahrzeugverkäufen prognostiziert wird. BMW erwartet einen Rückgang der operativen Gewinnmargen, und Mercedes-Benz hat seine Schätzungen für 2024 aufgrund eines Rückgangs des chinesischen Marktes gesenkt. Aston Martin plant ebenfalls, etwa 1.000 Fahrzeuge weniger als ursprünglich vorgesehen zu produzieren, was einem Rückgang der Verkaufszahlen von fast 10 % entspricht.

Als Reaktion auf diese Herausforderungen fordert die ACEA, die europäischen Automobilhersteller vertritt, die EU-Institutionen zu dringenden wirtschaftlichen Unterstützungsmaßnahmen, bevor die neuen CO2-Ziele für Autos und Vans 2025 in Kraft treten.

Haben Sie einen Fehler oder eine Ungenauigkeit festgestellt?

Wir werden Ihre Kommentare so schnell wie möglich berücksichtigen.