DeepSeek: Wie ein Startup ein konkurrenzfähiges KI-Modell mit kleinem Budget entwickelte

Bearbeitet von: Veronika Nazarova

Das chinesische Startup DeepSeek sorgt in der Welt der künstlichen Intelligenz für Aufsehen und konkurriert erfolgreich mit großen Akteuren wie OpenAI, Anthropic und Google DeepMind. Kürzlich brachte DeepSeek sein Open-Source-Modell R1 auf den Markt, das in Bereichen wie Mathematik, Naturwissenschaften und Programmierung beeindruckende Leistungen zeigt und westliche Alternativen übertrifft.

Was DeepSeek von traditionellen Modellen unterscheidet

Das R1-Modell hebt sich durch einen hochgradig optimierten Ansatz für Training und Leistung ab, der es ihm ermöglicht, mit teuren Modellen wie GPT von OpenAI, Claude von Anthropic und den Modellen von Google DeepMind zu konkurrieren. Die wichtigsten Unterschiede sind:

  1. Einsatz der MoE-Architektur (Mixture of Experts)DeepSeek verwendet die Mixture of Experts (MoE)-Architektur, bei der nur bestimmte Teile des Modells für eine bestimmte Aufgabe aktiviert werden. Dies reduziert die Rechenanforderungen erheblich, während die Genauigkeit erhalten bleibt. Dieser Ansatz macht R1 energieeffizienter und kostengünstiger im Vergleich zu monolithischen Modellen, die alle Parameter gleichzeitig aktivieren.

  2. Reduzierte TrainingskostenIm Gegensatz zu OpenAI oder Google DeepMind, die Milliarden von Dollar in die Entwicklung ihrer Modelle investieren, hat DeepSeek seinen Trainingsprozess optimiert, indem es weniger GPUs und effizientere Algorithmen verwendet, was die Kosten erheblich senkt.

  3. Fokus auf spezialisierte AufgabenStatt das Modell auf eine breite Palette von Aufgaben zu trainieren, konzentriert sich R1 auf spezifische Bereiche wie Programmierung und Naturwissenschaften. Dieser enge Fokus reduzierte den Umfang der Trainingsdaten und vereinfachte den Trainingsprozess.

  4. Integration lokaler RessourcenDeepSeek nutzt lokale Recheninfrastrukturen und arbeitet mit chinesischen Hardware-Herstellern zusammen, was die Infrastrukturkosten erheblich senkt.

Wie DeepSeek R1 für nur 5,6 Millionen Dollar entwickelte

DeepSeek erzielte mit einem bescheidenen Budget erstklassige Ergebnisse, indem es die folgenden Strategien umsetzte:

  • Optimierte Nutzung von Rechenressourcen: Die MoE-Architektur ermöglichte es DeepSeek, den GPU-Verbrauch zu reduzieren, indem nur die erforderlichen "Experten" innerhalb des Modells aktiviert wurden. Dadurch wurden Energieverbrauch und Trainingszeit gesenkt.

  • Nutzung offener Datensätze: Anstelle teurer kommerzieller Datensätze nutzte DeepSeek eine Kombination aus öffentlich zugänglichen Daten und lokalisierten Datensätzen.

  • Einbindung der Community: Durch die Veröffentlichung des Modells als Open Source zog DeepSeek externe Entwickler an, die zur Verbesserung von R1 beitrugen und die internen Entwicklungskosten senkten.

  • Lokalisierte Ressourcen: Die Zusammenarbeit mit nationalen Forschungszentren und Universitäten trug ebenfalls dazu bei, die Entwicklungskosten zu minimieren.

Herausforderungen und Einschränkungen

Trotz seines Erfolgs steht DeepSeek vor einigen Herausforderungen. Groß angelegte Cyberangriffe zwangen das Unternehmen, die Registrierung neuer Nutzer vorübergehend auszusetzen, während bestehende Nutzer weiterhin auf die Plattform zugreifen können. Darüber hinaus unterliegt DeepSeek, wie andere chinesische KI-Produkte, strengen Zensurvorschriften, die die Fähigkeit des Modells einschränken, auf sensible Themen einzugehen.

Ein Durchbruch in der KI-Branche

Der Start von R1 hat zu erheblichen Veränderungen in der KI-Landschaft geführt. Durch den Einsatz der MoE-Architektur und die Optimierung der Kosten hat DeepSeek es geschafft, den Markt anzuführen und sogar ChatGPT in den USA bei den Downloads zu überholen. Das Modell zeigt, dass Erfolg in der KI nicht nur durch massive Budgets, sondern auch durch innovative Ansätze und effiziente Ressourcennutzung erreicht werden kann.

DeepSeek setzt einen neuen Standard in der KI-Branche und beweist, dass qualitativ hochwertige Lösungen sowohl wirtschaftlich als auch wettbewerbsfähig sein können.

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