Die künstliche Intelligenz (KI) stellt eine Bedrohung für 200.000 Arbeitsplätze an der Wall Street in den nächsten drei bis fünf Jahren dar, laut einer Umfrage von Bloomberg unter Führungskräften großer Banken. Die am stärksten gefährdeten Positionen sind solche, die sich mit routinemäßigen und sich wiederholenden Aufgaben befassen.
Im Durchschnitt erwarten Manager großer Institutionen, ihre Belegschaft in den nächsten fünf Jahren um 3 % zu reduzieren, wobei einige mit Einschnitten von 5 % bis 10 % rechnen. Viele von der KI betroffene Rollen werden jedoch voraussichtlich nicht vollständig verschwinden. Stattdessen wird erwartet, dass KI die Belegschaft und die Finanzbranche transformiert, was zu einer Produktivitätssteigerung von mindestens 5 % führen könnte, so 80 % der Führungskräfte.
Die Forschung von Bloomberg prognostiziert auch, dass die Vorsteuergewinne um 12 % bis 17 % steigen könnten, dank der Produktivitätsgewinne durch KI. Seit der Finanzkrise von 2007 haben große Banken stark in die Modernisierung ihrer IT-Systeme investiert, um ihre Abläufe zu verbessern und Kosten zu senken, und konzentrieren sich nun auf KI-Tools der nächsten Generation.
Eine Studie von Citibank aus dem Juni hat gezeigt, dass der Bankensektor stärker von der KI-Revolution betroffen sein wird als jeder andere Sektor, wobei geschätzt wird, dass 54 % der Arbeitsplätze im Bankwesen automatisiert werden könnten. Dennoch warnen die meisten Institutionen, dass KI zu einem Wandel der Rollen führen wird und nicht zu einem automatischen Verlust von Arbeitsplätzen.
Jamie Dimon, CEO von JP Morgan, bemerkte 2023, dass KI die Lebensqualität der Arbeiter erheblich verbessern könnte, auch wenn einige Arbeitsplätze wegfallen. In seinem aktuellen Brief an die Aktionäre verglich Dimon die gesellschaftlichen Auswirkungen von KI mit denen von Elektrizität und dem Internet und betonte die außergewöhnlichen Folgen, die sie für Unternehmen und die Gesellschaft haben könnte.