Neue Studie datiert Sonnenentstehung auf 10-20 Millionen Jahre

Bearbeitet von: Uliana S. Аj

Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat die geschätzte Entstehungszeit unserer Sonne präzisiert und sie auf 10 bis 20 Millionen Jahre festgelegt. Diese Schlussfolgerung, veröffentlicht in *Nature*, basiert auf der Messung eines seltenen nuklearen Prozesses, bei dem der Zerfall von Thallium-205 (²⁰⁵Tl) in einem vollständig ionisierten Zustand beteiligt ist. Das Experiment wurde am Experimental Storage Ring (ESR) von GSI/FAIR in Deutschland durchgeführt. Die Forschung konzentrierte sich darauf, wie Blei-205 (²⁰⁵Pb), ein Isotop, das für die Datierung der Sonnenentstehung entscheidend ist, in Sternen des asymptotischen Riesenastes (AGB) gebildet wird. ²⁰⁵Pb entsteht durch den langsamen Neutroneneinfangprozess (s-Prozess), was es zu einem zuverlässigen Marker für stellare Entstehungszeitlinien macht. Normalerweise zerfällt ²⁰⁵Pb durch Elektroneneinfang zu ²⁰⁵Tl. In den Hochtemperatur- und vollständig ionisierten Bedingungen von Sternen kehrt sich dieser Prozess jedoch um, wobei ²⁰⁵Tl durch gebundenen Beta-Zerfall zu ²⁰⁵Pb zerfällt. Wissenschaftler beobachteten erfolgreich diesen seltenen Zerfall und maßen seine Rate. Forscher aus Ungarn, Italien und dem Vereinigten Königreich nutzten diese Ergebnisse, um die ²⁰⁵Pb-Produktion in AGB-Sternen zu modellieren. Durch den Vergleich der vorhergesagten ²⁰⁵Pb-Werte mit denen in Meteoriten schätzten sie die Entstehungsperiode der Sonne. Das Team umfasste 37 wissenschaftliche Einrichtungen aus 12 Ländern und umfasste ein Jahrzehnt fortschrittlicher experimenteller Arbeit. Diese Messung bietet neue Einblicke in nukleare Prozesse in Sternen und verbessert unser Verständnis der Ursprünge des Sonnensystems.

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