„Die Messung des Einflusses der Höhe auf den Zeitablauf“ ist dank des PHARAO-Projekts nun möglich, so Didier Massonnet vom französischen CNES. Das zur Internationalen Raumstation gestartete Projekt zielt darauf ab, Einsteins allgemeine Relativitätstheorie mit beispielloser Präzision zu testen.
Seit 1915 ist bekannt, dass die Zeit relativ ist und sich in der Nähe massereicher Objekte verlangsamt. Die Atomuhr PHARAO wird zusammen mit einem Wasserstoff-Maser die Zeit mit einer solchen Genauigkeit messen, dass sie nur alle 300 Millionen Jahre um eine Sekunde abweicht.
Dieses Projekt stand vor vielen technologischen Herausforderungen, darunter die Miniaturisierung der Atomuhr für den Weltraum und die Schaffung einer präzisen Mikrowellenverbindung für eine zuverlässige Zeitübertragung zur Erde. Neun Terminals weltweit werden die Zeit von PHARAO mit ihren eigenen Atomuhren vergleichen.
Die Analyse der Unterschiede wird zeigen, ob die Ergebnisse mit den Vorhersagen der Relativitätstheorie übereinstimmen. Wenn nicht, könnte dies neue Türen in der Physik öffnen und möglicherweise die allgemeine Relativitätstheorie und die Quantenphysik, zwei derzeit unvereinbare Theorien, in Einklang bringen.
Dies könnte die Suche nach einer vereinheitlichten Theorie der Physik vorantreiben, die sowohl das Universum als auch die Quantenwelt erklärt. Der Erfolg dieser Mission könnte unser Verständnis von Zeit und den grundlegenden Gesetzen, die das Universum bestimmen, revolutionieren.