Die Neurobiologin Mara Dierssen betont die bemerkenswerte Fähigkeit des Gehirns, sich im Laufe des Lebens anzupassen und zu lernen, ein Konzept, das als Neuroplastizität bekannt ist. Sie hebt hervor, dass die Teilnahme an kontinuierlichem Lernen, kreativen Aktivitäten und sozialen Interaktionen entscheidend ist, um ein aktives und agiles Gehirn bis ins hohe Alter zu erhalten.
Dierssens Forschung zum Down-Syndrom, bei dem eine beträchtliche Anzahl von Personen eine früh einsetzende Alzheimer-Krankheit entwickelt, liefert wertvolle Einblicke in die kognitive Alterung. Ihre Arbeit zeigt, dass proaktive Strategien wie mentale Stimulation durch Rätsel, das Erlernen neuer Sprachen oder Fähigkeiten und kreative Hobbys sowie starke soziale Kontakte für die Erhaltung der kognitiven Funktion unerlässlich sind.
Im Jahr 2024 untersuchte Dierssens Forschung auch das Potenzial von Lamivudin, einem antiretroviralen Medikament, zur Normalisierung der Expression bestimmter Gene, die mit der neurologischen Verschlechterung bei Down-Syndrom-Modellen in Verbindung stehen. Diese Ergebnisse legen nahe, dass lebenslanges Lernen, Neugier und ein aktives soziales Leben wesentlich dazu beitragen, das Gehirn anpassungsfähig und entwicklungsfähig zu halten und so das allgemeine kognitive Wohlbefinden zu fördern.