Beethovens DNA enthüllt Gesundheitsgeheimnisse

Bearbeitet von: 🐬Maria Sagir

Eine aktuelle Studie, die von der Universität Cambridge und dem Max-Planck-Institut geleitet wurde, hat neue Einblicke in die Gesundheitsprobleme des Komponisten Ludwig van Beethoven, der 1827 starb, enthüllt. Die Forschung, veröffentlicht in Current Biology, analysierte fünf Haarsträhnen, die Beethoven zugeschrieben werden, und beleuchtet seine genetischen Prädispositionen und chronischen Krankheiten.

Beethovens Leben war von erheblichen Herausforderungen geprägt, darunter eine fortschreitende Schwerhörigkeit, die in seinen späten Zwanzigern begann und ihn mit vierzig Jahren vollständig taub ließ. Er litt auch an chronischen Magen-Darm-Problemen und Lebererkrankungen, die letztendlich zu seinem Tod im Alter von 56 Jahren beitrugen.

In seinem Testament äußerte Beethoven den Wunsch, dass seine Krankheiten zum medizinischen Nutzen untersucht werden. Dieser Wunsch wurde zwei Jahrhunderte später durch moderne wissenschaftliche Fortschritte endlich erfüllt. Die genetische Analyse bestätigte eine erblich bedingte Neigung zu Lebererkrankungen, die wahrscheinlich durch seinen Alkoholkonsum verschärft wurde, und ergab Hinweise auf eine chronische Hepatitis-B-Infektion in den letzten Lebensmonaten. Johannes Krause vom Max-Planck-Institut erklärte: 'Obwohl wir nicht genau feststellen konnten, wann er sich mit Hepatitis B infiziert hat, ist klar, dass diese Infektion eine entscheidende Rolle für seine Gesundheit spielte und seinen Tod beschleunigt haben könnte.'

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Beethoven wahrscheinlich an Zirrhose starb, was frühere Theorien über eine Bleivergiftung, die auf mittlerweile widerlegten Haaranalysen basierten, widerspricht. Die Studie konnte jedoch keine spezifische genetische Ursache für seine Taubheit oder seine Magen-Darm-Probleme identifizieren, wobei Erkrankungen wie Zöliakie und Laktoseintoleranz ausgeschlossen wurden.

Eine der überraschendsten Entdeckungen war eine genetische Diskrepanz in Beethovens väterlicher Linie. Die analysierten Y-Chromosomen aus den authentischen Strähnen stimmten nicht mit denen lebender Nachkommen überein, die einen gemeinsamen Vorfahren aus dem 16. Jahrhundert teilen, was auf einen Fall von 'Nicht-Vaterschaft' in seiner direkten Linie hinweist.

Tristan Begg, biologischer Anthropologe an der Universität Cambridge und Hauptautor der Studie, bemerkte: 'Diese Entdeckung zeigt, dass selbst die am meisten untersuchten historischen Figuren noch familiäre Geheimnisse bewahren können, die über Jahrhunderte bestehen bleiben.'

Das Team authentifizierte acht Haarsträhnen, die Beethoven zugeschrieben wurden, und bestätigte fünf als echt, während andere, wie die berühmte 'Hiller-Locke', die einer Frau gehörte, abgelehnt wurden. Diese Analysen widerlegten nicht nur Theorien wie die der Bleivergiftung, sondern stärkten auch die Genauigkeit der neuen Erkenntnisse.

'Beethoven wollte, dass seine Gesundheit zum Nutzen der Wissenschaft untersucht wird, und wir erfüllen diesen Wunsch mit dem Ernst, den er verdient,' schloss Begg. Während die genetische Forschung voranschreitet, bleibt das Genom des Meisters eine unschätzbare Ressource, um nicht nur den Mann hinter der Musik zu verstehen, sondern auch die Komplexität des menschlichen Lebens in der Vergangenheit.

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