Moskauer Non/Fiction-Literaturmesse zeigt Trends in Wissenschaft und Gesellschaft

Die Non/Fiction-Literaturmesse findet vom 5. bis 8. Dezember in Moskau statt. Die Veranstaltung wird neue Publikationen präsentieren, die bedeutende zeitgenössische Trends widerspiegeln.

Eine der Hauptpremieren ist "Alles ist entschieden" von Robert Sapolsky, einem prominenten Neurowissenschaftler. Das Buch untersucht freien Willen und Verantwortung aus biologischer Sicht und analysiert, wie Hormone, Neurotransmitter, frühere Erfahrungen und Genetik die Entscheidungsfindung beeinflussen. Sapolsky vergleicht die Gehirnprozesse eines Spielers, der nach Verlusten aufhört, mit denen, die weiterhin spielen, und diskutiert die Auswirkungen von Alkohol auf den freien Willen.

Forschungsergebnisse zeigen, dass Kinder mehr Anstrengungen von ihrem präfrontalen Kortex benötigen als Erwachsene, um unerwünschte Handlungen zu unterdrücken. Biologische Faktoren wie das Mikrobiom des Darms und der Geburtsmonat können auch das Verhalten und die kognitive Entwicklung beeinflussen. Beispielsweise haben leicht ältere Kindergartenkinder tendenziell bessere kognitive Fähigkeiten, was zu mehr Lob im Unterricht führt und ihre Entwicklung weiter fördert.

Zusätzlich sind Eigenschaften wie Beharrlichkeit und Willenskraft mit dem präfrontalen Kortex verbunden, der von verschiedenen biologischen Faktoren, einschließlich des Blutzuckerspiegels, beeinflusst wird. Sapolsky zielt darauf ab, Stereotypen über menschliches Verhalten und das Konzept des freien Willens abzubauen.

Ein weiteres hervorgehobenes Buch ist "Hallo, Alice! Die Abenteuer von Ksyusha, Seryozha und Lyapsus in der Welt der Hochtechnologien" von Alexander Mozgin und Sofia Remez. Dieses Kinderbuch zeigt den intelligenten Lautsprecher Alice als Portal zu einer digitalen Realität, in der Geschwister Rätsel mit ihrer Hilfe lösen und junge Leser in Programmierung und digitale Technologien einführen.

Megan O'Giblin's "Gott, Mensch, Tier, Maschine" untersucht die Beziehung der Autorin zu ihrem KI-Hund Aibo und reflektiert, wie die Digitalisierung die Wahrnehmungen des Bewusstseins verändert. Sie kritisiert die allgegenwärtige Metapher des Gehirns als Computer, da sie unser Verständnis des Geistes einschränkt.

"Sichtbar-Nicht sichtbar: Wie man mit Blinden Freundschaft schließt" von Dmitry und Tatiana Komissarov erzählt die Geschichte eines blinden Jungen, Fyodor, und betont sein Alltagsleben und die Herausforderungen, die er bewältigt, während ein neutraler Ton beibehalten wird. Das Buch zielt darauf ab, das Verständnis und die Interaktion zwischen sehenden und blinden Menschen zu fördern.

David Graeber und David Wengrow's "Der Sonnenaufgang von Allem" stellt konventionelle Ansichten über die menschliche Gesellschaft in Frage, indem es archäologische und anthropologische Forschung der letzten 30.000 Jahre integriert und eine vielschichtige Perspektive auf die soziale Entwicklung bietet.

Werner Herzogs "Die Zukunft der Wahrheit" behandelt den Anstieg digitaler Fehlinformationen und deren Auswirkungen auf die Authentizität in einer Welt, in der KI-generierte Inhalte von der Realität nicht zu unterscheiden sein können.

Fabienne Delfours "Mit Delfinen: Auf zu erstaunlichen Wesen" untersucht die Intelligenz und das Sozialverhalten von Delfinen und plädiert für verantwortungsvolle Interaktionen zwischen Menschen und Delfinen und kritisiert deren Verwendung in der Therapie.

Siddhartha Mukherjees "Das Lied der Zelle" verfolgt die Geschichte der Zellbiologie und hebt deren Einfluss auf die Medizin und die Gesellschaft hervor.

Kandi Vinces "Immunität gegen Burnout" diskutiert die Rolle der emotionalen Intelligenz bei der Prävention von Burnout und bietet praktische Strategien zur Stressbewältigung.

Abschließend reflektiert "Die Gegenwart" von Nyuta Federmesser über 30 Jahre Palliativpflege in Russland und betont die einfühlsame Unterstützung für Patienten am Lebensende.

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