Ende Mai 2025 wurde in der Nähe des historischen Handelszentrums Haithabu in Schleswig-Holstein ein bedeutender Hortfund aus der Wikingerzeit entdeckt. Der Fund wurde vom Metalldetektoristen Arjen Spießwinkel am Schlei-Ufer gemacht. Dieser Hortfund wirft neues Licht auf Handelsbeziehungen und kulturelle Prozesse im Nordeuropa des 10. Jahrhunderts.
Zu den Funden gehören Silberbarren, Hacksilber, arabische Dirhams und ein einzigartiger Anhänger, der unter Wissenschaftlern für Debatten sorgt. Seine ungewöhnliche Ausrichtung und Form haben zu Auseinandersetzungen darüber geführt, ob es sich um ein frühes christliches Kreuz oder um ein Symbol des alten nordischen Glaubens – Thors Hammer – handelt.
Haithabu war eines der wichtigsten maritimen Handelszentren der Wikingerzeit und verband Skandinavien mit Europa und dem Nahen Osten. Das Vorhandensein arabischer Münzen und mediterraner Schmuckstücke im Hortfund bestätigt die Weite der Wikingerhandelsrouten und ihre Rolle im kulturellen Austausch zwischen weit entfernten Regionen. Diese Funde zeigen, dass die Wikingerzeit eine Zeit komplexer Interaktion zwischen verschiedenen Zivilisationen war. Die Entdeckung bietet eine wertvolle Ergänzung zu den archäologischen Funden in Deutschland und Europa, die das Verständnis dieser Epoche vertiefen.
Forscher planen, die Artefakte weiter zu untersuchen, um ihren Ursprung und ihre historische Rolle besser zu verstehen sowie neue Aspekte des Lebens und der Kultur während der Wikingerzeit aufzudecken. Diese Entdeckung erweitert unser Verständnis der komplexen Verbindungen zwischen verschiedenen Regionen im 10. Jahrhundert erheblich. Die Ergebnisse werden in Fachkreisen mit großem Interesse erwartet.