Archäologen in Rothenburg ob der Tauber haben das Fundament der ersten Synagoge der Stadt freigelegt. Diese Entdeckung war unerwartet, da die tatsächliche Lage der Fundamente von den bisherigen Annahmen abweicht.
Die jüdische Gemeinde in Rothenburg ob der Tauber war im Mittelalter ein bedeutendes Zentrum der Gelehrsamkeit. Bisher basierten die Informationen über die erste Synagoge lediglich auf historischen Abbildungen, denen zufolge sie sich am Kapellenplatz befand.
Das Fundament wurde im Zuge der Neugestaltung des Platzes gefunden. Mathias Pfeil, Generalkonservator des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, betonte die Bedeutung solcher Funde für das Verständnis der Geschichte des europäischen Judentums. Dies unterstreicht die Wichtigkeit der Erhaltung historischer Stätten in Deutschland.
Trotz der Entdeckung bleiben Fragen hinsichtlich der Bauzeit und der frühen Geschichte der Synagoge offen. Es ist unklar, ob der Frauenbereich bei der Umwandlung in eine Kapelle abgerissen wurde. Die aktuellen Ausgrabungen konzentrieren sich auf Baubereiche, während die restlichen Teile des Gebäudes unter Schutz stehen, um zukünftige Forschungen zu ermöglichen.