Archäologen der University of Houston haben in der antiken Maya-Stadt Caracol in Belize das Grab von Te K'ab Chaak, dem ersten bekannten Herrscher und Gründer der königlichen Dynastie, entdeckt. Diese Entdeckung markiert das erste identifizierbare Herrschergrab in über vier Jahrzehnten der Ausgrabungen in Caracol, der größten Maya-Stätte in Belize und den Maya-Tiefebenen.
Te K'ab Chaak bestieg um 331 n. Chr. den Thron und wurde am Fuße eines königlichen Familienheiligtums in der Nordost-Akropolis von Caracol beigesetzt. Sein Grab enthielt elf kunstvoll gestaltete Keramikgefäße, geschnitzte Knochröhren, Jade-Schmuck, eine Mosaik-Jade-Todesmaske, Pazifische Spondylus-Muscheln und andere vergängliche Materialien. Einige Keramikgefäße zeigen Szenen von Maya-Herrschern, die Speere halten und Opfergaben von Gottheiten erhalten, sowie Darstellungen des Maya-Gottes Ek Chuah, des Gottes des Handels, umgeben von Opfergaben.
Diese Funde deuten auf frühe Kontakte mit der zentralmexikanischen Stadt Teotihuacán hin, was bestehende Zeitlinien der Maya-Teotihuacán-Interaktion in Frage stellt. Experten analysieren die Funde, um die kulturelle und politische Entwicklung der frühen Maya-Zivilisation besser zu verstehen. Die vollständigen Ergebnisse werden auf einer Konferenz über die Maya-Teotihuacán-Interaktion am Santa Fe Institute im August 2025 vorgestellt.
Die Maya-Zivilisation, die in der heutigen Region Mexiko und Zentralamerika florierte, war für ihr fortschrittliches Wissen in Mathematik, Astronomie und Kunst bekannt. Caracol, eine der größten Maya-Städte, erreichte ihren Höhepunkt während der späten klassischen Periode und hatte eine geschätzte Bevölkerung von über 100.000 Menschen. Die Geschichte der Stadt ist von Phasen des Konflikts und der Zusammenarbeit mit benachbarten Stadtstaaten geprägt.