Archäologen in Peru haben im archäologischen Komplex Los Paredones im Zaña-Tal einen zeremoniellen Tempel entdeckt, der etwa 5.000 Jahre alt ist. Diese bedeutende Entdeckung wirft Licht auf die frühen religiösen Praktiken der alten Andenkulturen.
Die Ausgrabung, die im Juni 2024 begann, enthüllte die Überreste eines mehrstöckigen Tempels, der aus gestampfter Erde gebaut wurde. Die Wände sind mit Friesen geschmückt, die menschliche Figuren mit Vogelköpfen, Katzenmerkmalen und Reptilienkrallen darstellen, bedeckt mit dünnem Putz und bemalten Mustern. Eine zentrale Treppe führt zu einer erhöhten Bühne, die wahrscheinlich für rituelle Aufführungen genutzt wurde.
Innerhalb der Tempelwände fanden Archäologen die Überreste von drei Erwachsenen, die mit zeremoniellen Opfergaben in Stoff gehüllt begraben wurden. Die Radiokohlenstoffdatierung läuft noch, aber vorläufige Daten bestätigen das Alter der Struktur von 5.000 Jahren. Dies deutet auf das Vorhandensein komplexer religiöser Systeme in der Region viel früher hin, als bisher angenommen.
Der Leiter des archäologischen Projekts, Luis Armando Muro Iñoñán, stellt fest, dass der Tempel wahrscheinlich als Zentrum für öffentliche und religiöse Zeremonien diente und ein tiefes Verständnis der Architektur und des spirituellen Lebens der alten Andengesellschaften widerspiegelte. Die Überreste und Artefakte bieten einen einzigartigen Einblick in die Kultur und Religion dieser Zeit.
Diese Entdeckung ist von großer Bedeutung für das Studium der frühen Zivilisationen Perus und ihrer religiösen Praktiken und unterstreicht auch die Wichtigkeit des Schutzes und der Erhaltung des kulturellen Erbes in der Region, angesichts der Bedrohung durch die Plünderung archäologischer Stätten.