DNA-Tests bieten eine Schätzung der Ethnizität, indem sie DNA mit Daten aus verschiedenen Regionen vergleichen. Dies liefert eine statistische Schätzung der Vorfahren. Laut Genetiker Harald Ringbauer in "Stiftung Warentest Finanzen" ist dies oft nicht präzise genug für die Genealogie, aber interessant, wenn es mit der bekannten Familiengeschichte übereinstimmt. Genetische Verwandte können einander nur finden, wenn beide ihre DNA-Profile beim Anbieter eingereicht haben. "MyHeritage" bietet die beste Datenbank für europäische Nutzer, während sich "Ancestry" auf Großbritannien und Nordamerika konzentriert. Viele Regionen des globalen Südens sind unterrepräsentiert, da weniger Menschen getestet werden. DNA-Matching stößt bei entfernten Cousins (Verwandten vierten Grades oder weiter entfernt) an Grenzen. Genetiker Ringbauer vom Max-Planck-Institut Leipzig merkt an, dass solche Verwandten oft keine nachweisbare DNA teilen. Tests können sie als 'nicht verwandt' anzeigen, selbst wenn eine gemeinsame Linie im Stammbaum vorhanden ist. "Stiftung Warentest" warnt davor, dass die Bereitstellung von Speichel hochsensible Daten preisgibt, die nicht nur einen selbst, sondern auch die Familie betreffen. Sie raten zur Verwendung eines Pseudonyms und einer neutralen E-Mail-Adresse für Genealogieportale. Es ist wichtig, die Datenschutzrichtlinie des Anbieters vorab zu prüfen. Der Datenschutz wurde nur für zwei Portale bewertet, da die anderen drei nicht in der EU ansässig sind. Diese drei zielen nicht speziell auf den EU-Markt ab. Daher können sie nicht an den Anforderungen der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) gemessen werden.
DNA-Tests: Schätzung der Ethnizität und Grenzen der Genealogieforschung
Edited by: ReCath Cath
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