Das Verständnis, wie sich Organismen an ihre Umwelt anpassen, ist eine Schlüsselfrage in der Biologie. Forscher haben entdeckt, dass chromosomale Umlagerungen, bei denen große DNA-Abschnitte umgedreht oder verschoben werden, eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielen. Diese "Makromutationen" können zu großen Veränderungen in den Merkmalen führen. Stabheuschrecken haben, wie Menschen, zwei Chromosomensätze. In dieser Studie wurden fortschrittliche Techniken verwendet, um jede Chromosomenkopie separat zu analysieren. Dies zeigte, wie komplexe chromosomale Umlagerungen es Stabheuschrecken ermöglichen, sich auf verschiedenen Pflanzen zu tarnen, um Raubtieren zu entgehen. Die in *Science* veröffentlichte Forschung hebt zwei unterschiedliche chromosomale Umlagerungen bei Stabheuschrecken hervor. Millionen von DNA-Basen wurden umgedreht und verschoben, unabhängig voneinander in verschiedenen Populationen. Dies erklärt die adaptive Divergenz in ihren kryptischen Farbmustern. Das Team untersuchte *Timema cristinae*-Insekten aus Kalifornien, die entweder an kalifornischen Flieder (grüne Insekten) oder an Chamise-Sträucher (gestreifte Insekten) angepasst sind. Das Vorhandensein oder Fehlen dieser chromosomalen Umlagerungen erklärt fast vollständig die Unterschiede in den Farbmustern. "Die neue, phasengesteuerte Genom-Assembly-Technologie, die in dieser Studie verwendet wurde, war ein entscheidender Faktor, um zu untersuchen, wie sich Farbmuster bei diesen Insekten entwickelt haben", sagte Zachariah Gompert von der Utah State University. Er fügte hinzu, dass diese Mutationen mit herkömmlichen DNA-Sequenzierungsansätzen leicht zu übersehen sind und dass "strukturelle Variation, anstatt selten zu sein, regelmäßig zur Verfügung stehen kann, um die Evolution voranzutreiben".
Die Tarnungsgeheimnisse der Stabheuschrecken: Chromosomale Veränderungen treiben die Anpassung voran
Edited by: ReCath Cath
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