Seltene Genmutationen mit Langlebigkeit bei aschkenasischen Juden verbunden

Bearbeitet von: Tasha S Samsonova

Eine Studie in *Scientific Reports* identifizierte zwei seltene Mutationen im Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktor-1 (IGF-1)-Gen, die mit außergewöhnlicher Langlebigkeit bei aschkenasisch-jüdischen Hundertjährigen in Verbindung stehen. Forscher analysierten genetische Daten des gesamten Exoms von über 2.000 Personen und fanden die Mutationen IGF-1:p.Ile91Leu und IGF-1:p.Ala118Thr. Die genetische Homogenität der aschkenasisch-jüdischen Bevölkerung erleichterte die Erkennung dieser seltenen Varianten. Molekulardynamische Simulationen zeigten, dass die Ile91Leu-Variante die Bindungsaffinität zum IGF-1-Rezeptor (IGF-1R) schwächt, wodurch die Rezeptorsignalübertragung reduziert wird. Die Ala118Thr-Variante war mit signifikant reduzierten zirkulierenden IGF-1-Serumspiegeln verbunden, was ebenfalls die IGF-1R-Signalübertragung verringerte. Träger der Ile91Leu-Variante hatten normale IGF-1-Blutspiegel, während die Ala118Thr-Gruppe niedrige IGF-1-Spiegel aufwies, ähnlich wie bei kalorienreduzierten Tieren. Bemerkenswerterweise waren Träger beider Mutationen frei von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVDs), Diabetes mellitus und kognitivem Verfall, obwohl sie über 100 Jahre alt waren. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine abgeschwächte IGF-1R-Aktivität, die durch verschiedene Mechanismen erreicht wird, zu einer erhöhten Lebensdauer und einem gesunden Altern beitragen kann.

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