Forschung entdeckt genetische Faktoren für Kältetoleranz bei Erdbeeren

Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben genetische Faktoren identifiziert, die die Kältetoleranz bei kultivierten Erdbeeren erhöhen, insbesondere als Reaktion auf späte Frostepisoden im Frühling. Diese Forschung zielt darauf ab, die Resilienz von Erdbeeranbau zu verbessern, während sich das Klima ändert und das Risiko plötzlicher Fröste steigt.

In einer im Journal of Experimental Botany veröffentlichten Studie untersuchten KIT-Wissenschaftler unter der Leitung von Professor Peter Nick die Mechanismen der Kältetoleranz von Walderdbeeren (Fragaria vesca). Sie verwendeten Genotypen aus der Deutschen Genbank für Wildverwandte von Kulturpflanzen, um Unterschiede in den Reaktionen auf Kältestress zu analysieren.

Die Studie offenbarte unterschiedliche physiologische und biochemische Prozesse, die mit der Kältetoleranz verbunden sind. Die Forscher stellten fest, dass kältetolerante Genotypen eine höhere Expression bestimmter kälte-regulierter Gene aufwiesen, die Proteine produzieren, die als Eigenantifreeze der Zellen fungieren und die Zellmembran vor Frostschäden schützen. Darüber hinaus identifizierten sie wichtige Gene, die an der Kältesignal-Kaskade beteiligt sind und die erfolgreiche Reaktion der robusten Walderdbeere gewährleisten.

Die Ergebnisse sind für die Landwirtschaft von großer Bedeutung, da sie eine Grundlage für die Züchtung von Erdbeeren bieten, die beispielsweise mehr Antifreeze-Proteine produzieren können. Es ist kein Gentechnik erforderlich, sondern es können konventionelle Kreuzungszuchtmethoden verwendet werden. Professor Nick betonte auch die Bedeutung von Genbanken: 'Das Beispiel der Walderdbeere zeigt, dass die Analyse von Wildarten uns helfen kann, die Landwirtschaft nachhaltiger und resilienter zu gestalten.'

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