Neue Forschungsergebnisse stellen das herkömmliche Verständnis von Vesta, einem bedeutenden Asteroiden, in Frage. Lange Zeit glaubten Wissenschaftler, dass Vesta einen Kern besitzt, ähnlich wie Planeten. Eine aktuelle Studie unter der Leitung des JPL der NASA deutet jedoch etwas anderes an und schlägt vor, dass Vesta tatsächlich ein Fragment eines Proto-Planeten sein könnte.
Das Team analysierte Daten der Dawn-Mission erneut und fand keine Beweise für die Existenz eines Kerns in Vesta. Dieser Befund wirft Zweifel an der Vorstellung auf, dass Vesta ein Protoplanet war, der sich nicht vollständig entwickelt hat. Stattdessen legt die Forschung zwei alternative Möglichkeiten nahe: Entweder Vesta erfuhr eine unvollständige Differenzierung, oder es handelt sich um Trümmer, die aus einer Kollision in den frühen Phasen der Planetenentstehung resultieren.
Durch die sorgfältige Untersuchung von Vestas Rotation und Gravitationsfeld anhand verfeinerter Messungen der Dawn-Mission stellten Wissenschaftler fest, dass sich ihr Verhalten nicht mit dem eines Himmelskörpers mit einem Kern vereinbaren lässt. Diese neuen Daten deuten darauf hin, dass Vestas Geschichte komplexer ist als bisher angenommen. Um diese Hypothesen weiter zu validieren, planen die Forscher, zusätzliche Studien an Vesta-Meteoriten durchzuführen und weiterhin Daten der Dawn-Mission zu analysieren.