Die Internationale Raumstation (ISS) hat seit 2019 ein Leck, das sich im russischen Segment, dem PrK-Modul, befindet. NASA und die russische Raumfahrtagentur Roscosmos sind sich über das Leck bewusst, haben jedoch unterschiedliche Auffassungen über dessen Schwere und Auswirkungen auf die Zukunft der Station.
Ein aktueller Bericht der NASA zeigt, dass das Leck intensiver geworden ist und möglicherweise das Betriebsziel der ISS gefährdet, bis 2030 zu bestehen. Bob Cabana, Vorsitzender des ISS-Beratungsausschusses der NASA, warnte, dass es zu einem 'katastrophalen Versagen' der Station führen könnte.
Im Gegensatz dazu haben russische Beamte die Bedeutung des Lecks heruntergespielt und behauptet, dass es die zukünftigen Operationen nicht gefährden wird. Die ISS, die seit November 2000 kontinuierlich besetzt ist, hat eine Infrastruktur, die etwa 25 Jahre alt ist und möglicherweise aufgrund mechanischer Belastungen und Zusammenstößen mit Trümmern kleine Risse entwickelt hat.
NASA und Roscosmos haben vereinbart, das betroffene Segment abzudichten, wenn der Luftverlust 'unhaltbar' wird. Derzeit entweicht Luft mit einer Rate von 2 bis 2,5 Pfund (0,9 bis 1,1 Kilogramm) pro Tag, mit einem kürzlichen Anstieg auf 3,7 Pfund (1,7 kg), der im April verzeichnet wurde. Die Agenturen überwachen die Situation genau und planen einen zusätzlichen Sitz auf zukünftigen SpaceX Crew Dragon-Flügen für eine mögliche Evakuierung von Astronauten.
NASA-Astronaut Michael Barratt erkannte das Alter der Station an und deutete an, dass weitere Abnutzungserscheinungen zu erwarten sind. Die ISS soll nach 2030 deorbitiert werden, ohne dass Pläne für einen direkten Ersatz bestehen, während sich die NASA auf bemannte Missionen zum Mond und Mars konzentriert.