Eine aktuelle Studie, veröffentlicht am 2. Juli 2025 in *Nature Communications*, nutzte historische Luftaufnahmen, um die Vorhersagen über den Zusammenbruch antarktischer Schelfeise zu verbessern. Die Forschung konzentrierte sich auf das Wordie-Schelfeis, das im späten 20. Jahrhundert kollabierte. Dieser Ansatz liefert wertvolle Einblicke in die Mechanismen des Schelfzusammenbruchs.
Im November 1966 fertigten amerikanische Flugzeuge Luftaufnahmen des Wordie-Schelfeises an, das sich südlich der Antarktischen Halbinsel befindet. Die Analyse dieser Bilder mit modernen Techniken ergab, dass das Hauptmerkmal des Zusammenbruchs des Wordie-Schelfeises das Abschmelzen von unten war, verursacht durch steigende Meerestemperaturen. Diese Erkenntnisse untermauern die Notwendigkeit, die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen.
Die Studie legt nahe, dass der Zusammenbruch von Schelfeisen möglicherweise langsamer vonstattengeht als bisher angenommen, was potenziell das unmittelbare Risiko eines raschen Meeresspiegelanstiegs für kleinere Schelfeise wie das Wordie-Eis reduziert. Für größere Schelfeise bleibt das Risiko jedoch erheblich. Darüber hinaus unterstreicht die jüngste Forschung auch die Bedeutung der Meereisdynamik und der Auswirkungen von Ozeanwellen, nicht nur des Abschmelzens von unten. Die Ergebnisse sind von Relevanz für die Klimaforschung in Europa.
Die langsame Natur dieser Zusammenbrüche unterstreicht die Notwendigkeit, die Emissionen von Treibhausgasen zu stoppen, um weitere Auswirkungen des Klimawandels zu mildern und die antarktischen Schelfeise zu stabilisieren. Dies ist von besonderer Bedeutung, da Deutschland und andere europäische Länder sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt haben.