Wissenschaftler haben kürzlich Fossilien des Temnodontosaurus untersucht, eines riesigen Meeresreptils aus dem Jura, das vor etwa 183 Millionen Jahren lebte. Die Entdeckung eines außergewöhnlich gut erhaltenen Flossenfossils in Süddeutschland bietet neue Einblicke in die Jagdstrategien dieses prähistorischen Tieres.
Die Flosse weist einzigartige Merkmale auf, darunter eine gezahnte Hinterkante und verstärkende Knorpelstrukturen, sogenannte "Chondrodermen". Diese Anpassungen könnten dazu beigetragen haben, den Geräuschpegel beim Schwimmen zu minimieren, was für die Jagd in dunklen oder tiefen Gewässern von Vorteil gewesen sein könnte.
Dr. Johan Lindgren, der die Studie leitete, erklärte, dass diese Merkmale darauf hindeuten, dass der Temnodontosaurus sich lautlos durch das Wasser bewegen konnte, ähnlich wie es bei modernen Eulen der Fall ist, die in der Dunkelheit jagen. Diese Entdeckung erweitert unser Verständnis über die Anpassungsfähigkeit und das Verhalten dieser prähistorischen Meeresreptilien.
Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht und bieten wertvolle Informationen für die Rekonstruktion der Umweltbedingungen im Jura sowie für das Verständnis der Entwicklung von Lebewesen in dieser Ära.