Eine aktuelle Studie, die Sedimentkerne aus dem Great Blue Hole in Belize analysiert, deutet auf einen signifikanten Anstieg der Häufigkeit tropischer Wirbelstürme in der Karibik hin. Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt untersuchten einen 30 Meter langen Sedimentkern, der eine Aufzeichnung von 574 Stürmen in den letzten 5.700 Jahren enthielt. Bemerkenswert ist, dass allein in den letzten zwei Jahrzehnten neun Stürme registriert wurden.
Die Studie, die am 14. März 2025 in der Fachzeitschrift *Geology* veröffentlicht wurde, legt nahe, dass bis zum Ende des 21. Jahrhunderts etwa 45 tropische Wirbelstürme die Region treffen könnten. Diese Prognose übertrifft die historischen Durchschnittswerte deutlich. Die Forscher führen diesen potenziellen Anstieg auf Faktoren wie steigende globale Meeresoberflächentemperaturen aufgrund des Klimawandels und eine Südverlagerung der Innertropischen Konvergenzzone (ITCZ) zurück. Die ITCZ beeinflusst die Entstehungsgebiete und Zugbahnen von Stürmen im Atlantik.
Die Ergebnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit für karibische Küstengemeinden, sich auf häufigere und intensivere Wetterereignisse vorzubereiten. Das Great Blue Hole, ein UNESCO-Weltkulturerbe, liefert wertvolle Einblicke in langfristige Sturmmuster und dient als natürliches Archiv der Klimageschichte.