Eine bahnbrechende Studie der Universität Bern und des Woods Hole Oceanographic Institution zeigt, dass die Zirkulation im Nordatlantik, einschließlich des Golfstroms, in den letzten 60 Jahren nicht geschwächt wurde, was frühere Annahmen widerspricht.
Diese Forschung, geleitet von Prof. Dr. Jens Terhaar, nutzte 24 Erdmodell-Systeme und Beobachtungen des Wärmeflusses, um die atlantische meridionale Umwälzzirkulation (AMOC) zu bewerten. Die Studie fand zwischen 1963 und 2017 keine Hinweise auf eine Schwächung der AMOC, trotz erheblicher Variabilität.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass frühere Studien, die einen Rückgang der atlantischen Zirkulation behaupten, möglicherweise neu bewertet werden müssen. Terhaar warnt jedoch, dass, obwohl die AMOC stabil bleibt, der Klimawandel sie in Zukunft wahrscheinlich schwächen wird, obwohl das Ausmaß und die Folgen ungewiss bleiben.
Dieser neue Ansatz, der sich auf Luft-Meer-Wärmeflussanomalien anstelle von Oberflächentemperaturanomalien konzentriert, bietet eine robustere Rekonstruktion der Stärke der AMOC. Trotz dieser Fortschritte bleiben Unsicherheiten bezüglich des Einflusses von Süßwasser, das durch das Schmelzen von Eisschichten in die Ozeane gelangt.
Insgesamt betont die Studie die Bedeutung fortgesetzter Forschung zur ozeanischen Zirkulation und deren Auswirkungen auf den Klimawandel.