Delfine und Kugelfische: Eine ungewöhnliche Beziehung und Fragen zum Bewusstsein

Bearbeitet von: Olga Samsonova

Delfine, bekannt für ihre Intelligenz und Neugier, zeigen ein überraschendes Verhalten: Sie suchen gezielt Kugelfische auf, um deren berauschende Wirkung zu erfahren. Diese einzigartige Interaktion offenbart einen faszinierenden Aspekt des Delfinverhaltens.

Kugelfische enthalten Tetrodotoxin, ein starkes Nervengift, das in geringen Dosen euphorische Zustände auslösen kann. Es wurde dokumentiert, dass Delfine vorsichtig mit Kugelfischen umgehen, offenbar um eine vollständige Aufnahme zu vermeiden und diesen gewünschten Zustand zu erreichen. Diese Beobachtung wirft Fragen nach der Selbstmedikation im Tierreich auf.

Dieses Phänomen wurde erstmals 2013 während der Dreharbeiten zur BBC-Dokumentation "Spy in the Pod" dokumentiert. Der Zoologe Rob Pilley bemerkte, dass junge Delfine bewusst mit einer Substanz experimentierten, die für ihre berauschende Wirkung bekannt ist. Einige Wissenschaftler äußern weiterhin Skepsis und vermuten, dass es sich lediglich um Neugier oder Spieltrieb handeln könnte. Die Forschungslage ist jedoch noch nicht eindeutig.

Ähnliche Verhaltensweisen sind in der Natur bekannt, beispielsweise bei Schmetterlingen und Bienen, die fermentierte Fruchtsäfte konsumieren, Elefanten, die fermentierte Marulafrucht fressen, sowie Primaten und Vögeln, die mit halluzinogenen Pflanzen experimentieren. Diese Forschung wirft neue Fragen nach dem Verhalten von Delfinen und ihrer Fähigkeit auf, natürliche Substanzen zu suchen, um ihren Bewusstseinszustand zu verändern. Die Ergebnisse sind ein Anstoß für weitere Untersuchungen und könnten unser Verständnis von tierischem Verhalten und Bewusstsein erweitern.

Quellen

  • Zaujímavý Svet

  • Smithsonian Magazine

  • The Times of India

  • Forbes

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