Tief in den Wäldern Utahs liegt Pando, eine uralte Zitterpappelkolonie. Dieser massive Organismus, bestehend aus rund 47.000 genetisch identischen Stämmen, 'spricht' nun durch ein Kunst- und Wissenschaftsexperiment.
Pando, lateinisch für 'Ich breite mich aus', erstreckt sich über 40 Hektar und wiegt etwa 6.000 Tonnen. Geschätzt auf 12.000 Jahre, gilt es als der größte lebende Organismus der Erde nach Masse, wobei alle Stämme durch ein einziges Wurzelsystem verbunden sind.
Im Jahr 2023 platzierte der Klangkünstler Jeff Rice Hydrophone in Pandos Wurzelsystem. Er fing schwache Geräusche ein, die sich während eines Gewitters in ein tiefes Grollen verwandelten. Rice glaubt, dass diese Geräusche von Millionen von Blättern stammen, die im Wind vibrieren.
Die Hydrophone erfassten auch Klopfgeräusche von Ästen in 27 Metern Entfernung, die in der Luft nicht hörbar waren. Dies deutet auf ein verbundenes Wurzelsystem hin, obwohl weitere Forschung erforderlich ist. Lance Oditt von Friends of Pando sieht Potenzial, Pandos hydraulisches System nicht-invasiv zu verstehen.
Rice betont die Verwendung natürlicher Geräusche für die Umweltüberwachung. Diese Geräusche dienen als Aufzeichnung der lokalen Artenvielfalt und als Maßstab für Umweltveränderungen. Seine Aufnahmen von Blättern, Rinde und dem umliegenden Ökosystem werden die Forschung zu Wasserfluss, Stammverbindungen, Insektenkolonien und Wurzeltiefe unterstützen.
Pando verschlechtert sich derzeit aufgrund menschlicher Aktivitäten und erhöhter Pflanzenfresserpopulationen. Forscher fürchten um Pandos Zukunft und die Ökosysteme, die es unterstützt. Rice schließt mit der Betonung, wie dringend es ist, der 'Zitternden Riesin' zuzuhören, solange sie noch ihre Geheimnisse preisgibt.