Das kroatische Ministerium für Umwelt und Energie hat die Ergebnisse von zwei Projekten vorgestellt, die digitale Technologien für den Naturschutz nutzen. Im Jahr 2022 trat Kroatien dem Globalen Informationssystem zur Biodiversität bei, einem internationalen Netzwerk, das den Zugang zu Daten über alle Lebensformen auf der Erde ermöglicht.
Das erste Projekt, der Kroatische Biodiversitätsatlas (BioAtlas), dient als Datenbank zur Speicherung und zum Austausch von Artendaten und etabliert das erste nationale System für offene Biodiversitätsdaten in Kroatien.
Es basiert auf der globalen Plattform 'Living Atlases', die in den letzten zwei Jahrzehnten entwickelt wurde und von vielen Ländern für das Management von Biodiversitätsdaten übernommen wurde.
Kroatien hat derzeit 38,1 % seiner Landfläche geschützt und strebt bis 2030 42,5 % an, während die geschützten Meeresgebiete von 12,6 % auf 30 % erhöht werden sollen.
Das zweite Projekt konzentriert sich auf die Kartierung der Empfindlichkeit von Gebieten in Kroatien für die Entwicklung von Solar- und Windenergie, das im Mai letzten Jahres begann und mit etwa 300.000 € bewertet wird. Diese Initiative ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium, The Nature Conservancy und dem Energieforschungsinstitut 'Hrvoje Požar.'
Es wurden fortschrittliche Modelle des maschinellen Lernens und Expertenanalysen verwendet, die rund eine Million Tierbeobachtungen verarbeiteten und die Verbreitung von über 350 Arten, insbesondere von verletzlichen Gruppen wie Vögeln, Fledermäusen und großen Raubtieren, vorhersagten.
Diese intelligente Kartierungsmethode ermöglicht präzise Risikobewertungen und informierte Entscheidungen über potenzielle Standorte für Solar- und Windkraftanlagen, um die Auswirkungen auf die Natur zu minimieren.
Potenzielle Auswirkungen von Solarparks auf Fledermäuse umfassen den Verlust von Lebensräumen aufgrund des erheblichen Flächenbedarfs. Forschungsergebnisse zeigen, dass Fledermäuse die Oberflächen von Solarpanelen mit Wasser verwechseln und versuchen, daraus zu trinken, während Windturbinenblätter die Echolokalisierung stören können, was erhebliche Risiken mit sich bringt.
In Kroatien leben drei Arten von großen Raubtieren - Wölfe, Luchse und Bären - die große Lebensräume benötigen und empfindlich auf menschliche Aktivitäten, Habitatfragmentierung und Barrieren reagieren, die durch Solar- und Windkraftanlagen entstehen.