Der deutsche Kanzler Olaf Scholz wies die Forderungen des neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump zurück, die NATO-Verteidigungsfinanzierung von derzeit zwei Prozent des BIP auf fünf Prozent zu erhöhen. Scholz erklärte, dass dies über 200 Milliarden Euro pro Jahr bedeuten würde, während der Bundeshaushalt nicht einmal 500 Milliarden Euro erreicht.
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Bielefeld betonte Scholz, dass eine solche Erhöhung erhebliche Steuererhöhungen oder umfangreiche Einschnitte in anderen wichtigen Bereichen erfordern würde. Er bekräftigte das Engagement Deutschlands, das aktuelle NATO-Ziel von zwei Prozent zu erreichen, das das Land im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit dem Kalten Krieg erreicht hat.
Scholz versicherte, dass Deutschland weiterhin zwei Prozent seines BIP für Verteidigung ausgeben würde, und argumentierte, dass jeder, der sich gegen diesen Weg ausspricht, auch klären müsse, woher die zusätzlichen Mittel stammen würden. Deutschland hat seine Verteidigungsausgaben durch einen Sonderfonds von 100 Milliarden Euro erhöht, der nach der Invasion Russlands in die Ukraine im Februar 2022 eingerichtet wurde. Es bleibt jedoch unklar, ob Deutschland dieses Niveau der Verteidigungsausgaben langfristig aufrechterhalten kann, angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen.