Die französische Bankengruppe BPCE hat sich bereit erklärt, die 75 %-Beteiligung des US-amerikanischen Private-Equity-Fonds Lone Star an der Novo Banco zu übernehmen und die portugiesische Bank mit 6,4 Milliarden Euro zu bewerten. Dieser Deal markiert einen bedeutenden Konsolidierungsschritt innerhalb des europäischen Bankensektors.
Die Novo Banco wurde 2014 nach dem Zusammenbruch der Banco Espirito Santo (BES) und einer anschließenden staatlichen Rettungsaktion gegründet. Lone Star erwarb seine Beteiligung 2017 für 1 Milliarde Euro.
Nicolas Namias, CEO von BPCE, erklärte, dass die Übernahme es der Gruppe ermöglichen wird, ein wichtiger Akteur im Privatkundengeschäft in Europa zu werden. Der portugiesische Staat und ein Bankenabwicklungsfonds halten die restlichen 25 % an der Novo Banco.
Namias betonte, dass die Übernahme mit dem Bestreben der Europäischen Zentralbank nach Bankenkonsolidierung übereinstimmt. Der europäische Bankensektor erlebt eine Wiederbelebung der Konsolidierungsaktivitäten, wobei sowohl inländische als auch grenzüberschreitende Transaktionen an Bedeutung gewinnen.
BPCE ist bereits im Privatkundengeschäft in Portugal tätig, und seine Tochtergesellschaft Natixis betreibt dort ein Technologiezentrum. Zum Stichtag März hielt die Novo Banco 30 Milliarden Euro an Einlagen und 28,5 Milliarden Euro an Netto-Krediten, was einem Marktanteil von 9 % in Portugal entspricht. Die Bank betreibt fast 300 Filialen und beschäftigt über 4.200 Mitarbeiter.
BPCE geht davon aus, dass der Deal im ersten Halbjahr 2026 abgeschlossen sein wird.