Eine aktuelle Studie der University of British Columbia (UBC) legt nahe, dass Neugeborene eine angeborene Präferenz für prosoziales Verhalten besitzen. In der Untersuchung wurden 90 Neugeborenen animierte Videos gezeigt, in denen ein Ball einem anderen half oder ihn behinderte. Die Säuglinge fixierten sich konsequent länger auf das helfende Szenario. Diese Präferenz deutet darauf hin, dass unser Verständnis sozialer Interaktionen möglicherweise angeboren ist. Dr. Kiley Hamlin, Psychologieprofessorin an der UBC, merkte an, dass dies die Vorstellung in Frage stellt, dass solche Präferenzen ausschließlich erlernt werden. Die Studie wurde in Nature Communications veröffentlicht. Weitere Forschungsergebnisse, die im Journal of Experimental Psychology veröffentlicht wurden, zeigen, dass Babys bereits im Alter von sechs Monaten zwischen helfenden und hindernden Akteuren unterscheiden können, was die Ergebnisse der UBC-Studie unterstützt. Außerdem haben Studien gezeigt, dass Babys die Absichten anderer Menschen verstehen können, was darauf hindeutet, dass soziale Kognition früher beginnt, als bisher angenommen. Diese Erkenntnisse haben weitreichende Implikationen für unser Verständnis der menschlichen Entwicklung und die Art und Weise, wie wir soziale Fähigkeiten fördern. Sie unterstreichen die Bedeutung der frühen Förderung von Empathie und sozialem Verhalten. Die Ergebnisse der Studie könnten auch dazu beitragen, neue Ansätze in der Bildung und im sozialen Bereich zu entwickeln, um positive soziale Interaktionen zu fördern und das Verständnis für soziale Normen zu verbessern.
Neugeborene zeigen Präferenz für prosoziales Verhalten
Bearbeitet von: Liliya Shabalina
Quellen
News-Medical.net
UBC News
Nature Communications
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