Uztaila: Wie die baskische Sprache die Tradition der Ernte und den Kreislauf der Natur widerspiegelt

Bearbeitet von: Anna 🌎 Krasko

Im antiken Rom war der Juli als 'Quintilis' bekannt, was auf Latein 'fünfter' bedeutet und dem fünften Monat des Kalenders entsprach.

Zu Ehren von Julius Caesar, einem Politiker und Feldherrn, wurde dieser Monat ab 45 v. Chr. in 'Iulius' umbenannt. Diese Änderung beinhaltete auch eine Reform des römischen Kalenders, bei der zwei neue Monate am Ende des Jahres hinzugefügt wurden: Januarius und Februarius.

Die baskische Sprache, die älter ist als die Zeit Julius Caesars, bewahrt jedoch eine tiefe Verbindung zwischen Sprache und Natur. Diese Verbindung zeigt sich besonders in den Monatsnamen.

Das baskische Volk, oder besser gesagt, die Baskischsprachigen (oder Euskaldunen), haben ebenfalls die zwölf Monate des Kalenders und ihre jeweiligen Namen. Diese Namen beziehen sich jedoch in der Regel auf Naturphänomene, landwirtschaftliche Praktiken oder für die Jahreszeit typische Tiere. Im Fall des neu vorgestellten Monats Juli, 'Uztaila', ist es dasselbe: Er gehorcht keinem römischen Diktator, sondern bezieht sich auf den Monat der Ernte und die Verbindung zur Natur.

Das Wort 'Uztaila' kommt von der Wurzel 'uzta', was auf Baskisch 'Ernte' bedeutet. Dazu kommt die Endung '-ila' oder '-a', die 'Monat' bedeutet, was wörtlich 'Monat der Ernte' ergibt. Diese Bezeichnung ist kein Zufall: Der Juli ist traditionell der Monat, in dem die Felder im Norden der Iberischen Halbinsel, insbesondere in Gebieten wie Álava oder Navarra, beginnen, die Früchte der im Frühjahr gesäten Arbeit zu liefern.

In ländlichen Gebieten des Baskenlandes war der Juli jahrhundertelang der Schlüsselmoment, um Getreide, Gemüse, saisonale Früchte und Gemüse zu ernten. So ist 'Uztaila' über einen offiziellen Namen hinaus auch eine Erinnerung an den landwirtschaftlichen Kalender, eine Möglichkeit, den Lauf der Zeit durch den Kreislauf der Erde zu lesen.

Obwohl das Baskische im Laufe der Jahrhunderte Lehnwörter aus dem Lateinischen und Spanischen übernommen hat, hat es sich auch eine einzigartige Art und Weise bewahrt, die Monate zu benennen. In vielen Fällen sind diese Namen mit Naturphänomenen, lokalen Bräuchen oder landwirtschaftlichen Prozessen verbunden. Während sich der Rest des Landes an einen Kaiser erinnert, erinnert man sich in Euskadi an die Ernte und die Feldarbeit.

Der Fall von 'Uztaila' ist nicht einzigartig. Auch andere Monate im Baskischen haben einen deutlich beschreibenden oder symbolischen Ursprung. Zum Beispiel:

  • Januar: 'Urtarrila' (der Wassermonat)

  • Februar: 'Otsaila' (der Monat der Wölfe)

  • März: 'Martxoa' (der Monat des Mars)

  • April: 'Apirila' (der Monat der Blumen)

  • Mai: 'Maiatza' (der Monat der Blätter)

  • Juni: 'Ekaina' (der Monat der Aussaat)

  • August: 'Abuztua' (der Monat der Dürre)

  • September: 'Iraila' (der Monat der Farne)

  • Oktober: 'Urria' (der Erntemonat)

  • November: 'Azaroa' (der Monat der Aussaat)

  • Dezember: 'Abendua' (der Monat Weihnachten)

Diese Namen offenbaren nicht nur eine intime Beziehung zur Natur, sondern auch eine Art, das Jahr durch die Jahreszeiten, das Klima und die landwirtschaftliche Arbeit zu erleben. In diesem Sinne benennt die baskische Sprache nicht nur die Zeit: Sie interpretiert sie.

Das Überleben von Begriffen wie 'Uztaila' in der Alltagssprache ist ein Zeichen für die Bemühungen, das Baskische als lebendige Sprache mit eigener Identität zu bewahren. Über die Worte hinaus bedeutet es das Verständnis der Bräuche und des Erbes einer Welt, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Wenn ein Euskaldun 'Uztaila' sagt, erinnert er sich an eine Kultur, die sich um die Landschaft, die Handarbeit und die Rhythmen der Erde aufbaut. Ein sprachliches und symbolisches Erbe, das weiterhin Früchte trägt, so wie die Felder Mitte Juli.

Quellen

  • La Razón

  • Labayru Fundazioa - The months of the year in Basque (1)

  • Labayru Fundazioa - The months of the year in Basque (2)

  • Labayru Fundazioa - The months of the year in Basque (3)

Haben Sie einen Fehler oder eine Ungenauigkeit festgestellt?

Wir werden Ihre Kommentare so schnell wie möglich berücksichtigen.

Uztaila: Wie die baskische Sprache die Tra... | Gaya One