Die chinesische Aussprache stellt selbst für Linguisten eine Herausforderung dar. Joshua Rudder räumt auf seinem YouTube-Kanal NativeLang seine Schwierigkeiten ein. Er befasst sich mit der Geschichte der chinesischen Linguistik und hebt die Arbeit des Gelehrten Chen Li aus dem 19. Jahrhundert hervor, der verlorene chinesische Aussprachen wiederherstellen wollte. Chen Li versuchte, "die in klassischen Texten verewigten Klänge wiederzufinden", ohne Aufnahmen oder phonetische Transkriptionen, sondern nur auf der Grundlage von Schriftzeichen. Chen Lis Forschung führte ihn zum Qieyun, einem 1200 Jahre alten Wörterbuch des Fanqie (反切), das die Aussprache von Schriftzeichen anhand von Kombinationen anderer beschreibt. Er konsultierte das Qieyun und andere Quellen und entdeckte, dass die chinesische Sprache 41 initiale Konsonantentöne hatte, was den etablierten Glauben von 36 widerlegte. Die genaue Natur dieser Klänge blieb jedoch bis zur Arbeit des schwedischen Gelehrten Bernard Karlgren in den 1900er Jahren unklar. Auch andere asiatische Sprachen mit chinesischstämmigem Vokabular liefern Hinweise. Zum Beispiel ist das Wort für "Land" auf Mandarin guó (國), auf Koreanisch kuk (국), auf Japanisch koku (国) und auf Vietnamesisch kuək (quốc), was auf ein gemeinsames altchinesisches Vorläuferwort hindeutet, das mit einem K-ähnlichen Konsonantenlaut endet. Diese Forschung hat eine linguistische Periode des "mittelchinesischen" aufgedeckt, die auf "eine noch ältere Sprache hindeutet, die es zu entdecken gilt, noch tausend Jahre älter".
Entschlüsselung des Altchinesischen: Die Suche des Gelehrten Chen Li im 19. Jahrhundert nach der Rekonstruktion verlorener Aussprachen
Edited by: Anna 🎨 Krasko
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