Fingertippen mit 1,8 Hz verbessert Sprachverständlichkeit in lauter Umgebung: Studie

Edited by: Elena HealthEnergy

Eine aktuelle Studie französischer Forscher der Universität Aix-Marseille zeigt, dass rhythmisches Fingertippen das Sprachverständnis in lauter Umgebung deutlich verbessern kann. Die im Fachjournal *Proceedings of the Royal Society B* veröffentlichte Forschung unter der Leitung von Noémie Te Rietmolen, Kristof Strijkers und Benjamin Morillon untersucht den Zusammenhang zwischen motorischer Aktivität und auditiver Wahrnehmung. Die Studie baut auf früheren Arbeiten zum rhythmischen Priming auf und legt nahe, dass die Aktivierung des motorischen Systems die auditive Verarbeitung verbessert.Die Forscher führten drei Experimente mit gesunden Freiwilligen durch. Das wichtigste Ergebnis war, dass das Tippen in einem mittleren Rhythmus von etwa 1,8 Hz (zwei Tippen pro Sekunde), was der durchschnittlichen lexikalischen Rate der Sprache entspricht, das Verständnis von Sätzen, die inmitten von Hintergrundgeräuschen gesprochen wurden, deutlich verbesserte. Weitere Experimente zeigten, dass der Akt des Tippens selbst und nicht die Synchronisierung mit einem externen Rhythmus für diesen Effekt entscheidend war. Das Artikulieren eines Wortes vor dem Anhören eines Satzes brachte ebenfalls ähnliche Vorteile.Das Team vermutet, dass Fingertippen die neuronale Aktivität synchronisieren und die Aufmerksamkeit steigern kann, wodurch das Gehirn darauf vorbereitet wird, auditive Signale effektiver zu verarbeiten. Diese Entdeckung könnte zu praktischen Techniken zur Verbesserung der Kommunikation unter schwierigen Hörbedingungen führen, mit potenziellen Vorteilen für Personen mit Hörbeeinträchtigungen oder Kommunikationsschwierigkeiten. Weitere Forschungen sind geplant, um die zugrunde liegenden neurophysiologischen Mechanismen und Langzeiteffekte zu untersuchen.

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